Portrait
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Haunetal liegt am Fuße des Hessischen Kegelspiels in der Vorderrhön, zwischen Bad Hersfeld (etwa 13 km) und Hünfeld (etwa 14 km entfernt). Die Gemeinde erstreckt sich auf beiden Seiten des Unterlaufes der Haune. Sie wird vom 524 m hohen Stoppelsberg überragt. Es liegt zwischen den Ausläufern des Knüllgebirges, der Rhön und des Vogelsberges. Haunetal ist die südlichste Gemeinde des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Sie erstreckt sich auf rund 55 km2. Die Einwohnerzahl liegt bei rund 3.000.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Hermannspiegel, Holzheim, Kruspis, Mauers, Meisenbach, Müsenbach, Neukirchen, Oberstoppel, Unterstoppel, Odensachsen, Rhina, Schletzenrod, Stärklos, Wehrda und Wetzlos.
An das überregionale Straßennetz ist die Gemeinde durch die Bundesstraße 27 angeschlossen, die durch die Gemeinde führt. Weiterhin hat die Gemeinde einen Bahnhof in Neukirchen, an der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Nordhessischen Verkehrsverbund gewährleistet. Die Buslinien werden von der Regionalverkehr Kurhessen betrieben. Die Buslinien stellen vor allem die Verbindung mit Bad Hersfeld her.
Die Ortsteile Odensachsen und Rhina wurden 1003 zum ersten Mal urkundlich genannt, als König Heinrich II. den Reichsforst Ehringswald (Ehrenvirst) zwischen den Abteien Hersfeld und Fulda aufteilte. Einige der heutigen Ortsteile gehörten schon im Mittelalter in der Herrschaft Wehrda und später im Amt Neukirchen zusammen. Die Orte gehörten größtenteils den Abteien Hersfeld oder Fulda, die sie an die Ritter von Romrod, von Trubenbach (später Trümbach), von Otensassen und von Haune (später Hune) als Lehen vergeben hatten.
Oberhalb von Neukirchen und Oberstoppel auf dem Stoppelsberg, dem Hausberg von Haunetal, befindet sich die Burg Hauneck, deren Baugeschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Noch weiter in die Vergangenheit weist die Sinzigburg, westlich vom Stoppelsberg im Haunetal. Nicht weit entfernt, ebenfalls an den Hängen des Stoppelsberges befindet sich das Naturdenkmal Lange Steine. Weitere Bauten im Ortsteil Wehrda sind die gotische Wehrkirche mit alten Bauernfresken, das Schloss Hohenwehrda, das Gelbe Schloss Wehrda, das Rote Schloss in Wehrda und die Burgruine Altwehrda (vermutlich erste befestigte Ansiedlung in einem befestigten Wehrturm, erbaut durch das Rittergeschlecht derer von Trumbach, später derer von Stein). Am Ortsteil Rhina liegt der 3.896 m² große jüdische Friedhof von Haunetal. Ein weiterer Judenfriedhof befindet sich im Ortsteil Wehrda.
Zum 1. Februar 1971 wurden im Zuge Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Hermannspiegel, Mauers, Neukirchen, Oberstoppel und Rhina auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Haunetal im Landkreis Hünfeld zusammengeschlossen. Am 31. Dezember 1971 kamen Meisenbach, Müsenbach, Odensachsen, Schletzenrod, Wehrda und Wetzlos (alle im Landkreis Hünfeld) hinzu. Unterstoppel (Landkreis Hünfeld) sowie die bis dahin zum Landkreis Hersfeld gehörenden Gemeinden Holzheim, Kruspis und Stärklos kamen durch Landesgesetz am 1. August 1972 zur in den neuen Landkreis Hersfeld-Rotenburg wechselnden Gemeinde hinzu. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Im Jahr 1990 unterzeichnete die Gemeinde eine Partnerschaftsurkunde mit der Gemeinde Wernshaussen in Thüringen, die seit 2008 zur Stadt Schmalkalden gehört. Seit dem 16. Mai 1998 darf die Gemeinde Haunetal die Bezeichnung Marktgemeinde führen.
Ein berühmter Sohn der Gemeinde ist Konrad-Zuse. In einer Scheune im Ortsteil Neukirchen war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sein Rechner Z4 untergestellt. 1949 gründete er im Ortsteil Neukirchen die Zuse KG, deren Sitz 1957 nach Bad Hersfeld verlegt wurde.